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Bauernprotest ist gerechtfertigt

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 Der Bauernverband ist für mich nicht glaubwürdig und auch bei den jetzt berechtigten Protesten finde ich dessen Sprache nicht klar genug. Es geht nicht darum, dass den Bauern eine Subvention genommen werden soll, sondern darum, dass ihnen ein altes Recht wegnimmt und das als Subventionsabbau tarnt. Orwell nannte das Neusprech um die Masse (99% sind keine Bauern) durch Desinformation zu beeinflussen. 


Früher hatten die Bauern Heizöltanks in der Scheune und haben daraus den Treibstoff für ihre Traktoren ziehen dürfen. Dann hat man gesagt, das ist riskant, tanken gehört gesichert an Tankstellen. Aber wir geben die Steuern zurück, die an der Zapfsäule fällig werden. Man wollte das, was man den Bauern zusteht erhalten aber Umweltgefahren minimieren und die Landwirte haben das mitgemacht. 
  
Jetzt fällt ihnen die Politik in den Rücken, auch wenn man es nun Schrittweise tut. Hier geht es nicht um eine Subvention, sondern darum, dass man mal im Kaiserreich festgelegt hat, wir belasten die Bauern nicht, weil deren Produkte jeder braucht um zu leben, egal wie klein dessen Einkommen ist. 

Schon bisher waren die Preise die den Bauern gezahlt wurden oft nicht fair. Statt aber eine gute Marktordnung zu erlassen, die festlegt wieviele Tiere einer Art pro Hektar ein Bauer haben darf und dass für Milch, Fleisch, Körner, Gemüse und Früchte ein fairer Preis bezahlt werden muss, streicht man den Bauern einfach Rechte und tarnt diesen Vertragsbruch vor einer nicht informierten Öffentlichkeit als Subventionsabbau. 

Ich bin für Reformen in der Landwirtschaft, die wieder naturnah und humusfördernd werden muss. Aber auch der Biobauer braucht den Traktor. In einer Hand voll gesunden Boden leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Dieses Biom zu zerstören ist eine langfristige Gefahr für eine ertragreiche Landwirtschaft. Dazu hört man vom Bauernverband nichts. 

Aber die aktuellen Proteste sind notwendig. Ich befürchte nur, dass diese abklingen, sobald die Politik wieder zu den alten Regeln steht und die notwendigen Reformen, die allen Bauern mit naturverträglicher Landwirtschaft ein Auskommen sichern, nicht auf die Tagesordnung kommen. Wenn man überlegt, wieviel Agrarartikel für die Tonne produziert werden, könnte man ohne Probleme auf einiges an Intensität verzichten, wenn die produzierte Ware auch an die Verbraucher kommt. 

Abs. 
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald


Das war schon 1992 ein Thema der ÖDP. Hat man dazu was vom Bauerbverband gehört?


  


  





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