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Leserbrief: Stoppt Radevormwald botanische Terrortruppe gegen Artenschutz und Blütenpracht

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 Sie haben wieder zugeschlagen und das Beet zwischen Freiligrathstraße und Kölner Straße verunstaltet. Radevormwalds Terrortruppe gegen die Botanik macht kurzen Prozess wenn sich die Natur regt oder Anwohner etwas zur schöneren Stadt beitragen wollen. Die abgeschnittenen oder rausgerissenen Krokusse waren schon verblüht, aber die Blätter sind jetzt noch grün und sammeln die Kraft für das Austreiben im nächsten Jahr. Wahrscheinlich sind auch die alten Blütenstände beseitigt, bevor die Krokusse aussamen konnten. Die Schachbrettblume, eine geschützte Art, 1993 Blume des Jahres, die ich dieses Frühjahr in dem Beet entdeckt hatte, ist weg. Ebenso alles andere was sich da regt, wie Walderdbeeren, Schlüsselblumen, Gänseblümchen..... 


Jetzt ist der Boden wieder Kahl wie ein Steingarten, eine ökologische Verwüstung, wo eine botanische Insel entstehen könnte und in Ansätzen bereits vorhanden war. 

Ähnliches passiert jedes Jahr am Transformator der Stadtwerke an der Kölner Straße. Immer wenn die Margeriten in voller Knospe stehen und blühen wollen, kommt der Sensenmann. Ja, es ist richtig, Grünflächen alle zwei Jahre zu mähen, weil die sonst verbuschen. Aber die Maht sollte möglichst spät im Jahr erfolgen und erst dann wenn alle im Frühjahr blühenden Zwiebelgewächse verwelkt sind. Denn solange die grüne Blätter haben, sammeln die Kraft für die Blüte im nächsten Jahr. Ein zu frühes Mähen sorgt für eine Schwächung der Pflanzen, so dass die auf Dauer verschwinden. Am Trafo zeigt sich, dass auf einigen Flächen Bestände von Frühblühern ganz verschwunden sind durch das zu frühe Mähen.  

Angesichts einer Landwirtschaft, wo durch Silage die Mähabstände soweit geschrumpft sind, dass viele Blumen nicht mehr aussamen können oder sich entwickeln können, ist eine Stadt wie Radevormwald in besonderer Verantwortung die vorhandenen Flächen als Rettungsinseln für gefährdete Arten zu nutzen, statt die Pflanzen von botanischen Terrortruppen zu vernichten zu lassen.

Auf den Friedhöfen in Radevormwald gibt es viele freie Flächen. Warum werden gepflegte Gräber eingeebnet, anstatt sich zu freuen, dass da noch jemand Blumen pflanzt? Ich sehe da immer wieder Kerzen auf Fläche stehen, die vor einiger Zeit noch Gräber waren. Es sind also noch Leute da, die der Toten gedenken. Man könnte an solchen Gräbern ein Schild aufstellen, dass die Grabstelle abgelaufen ist mit einen Hinweis an wen man sich wenden sollte. Man sollte auch bei Rentnern mit geringen Einkommen kulant sein und die Bestandszeiten für Grabstätten gebührenfrei verlängern. Die Stadt gewinnt doch keinen Cent, wenn die Gräber platt macht. Und solange dort keine neuen Begräbnisse stattfinden müssen, sollte man die gepflegten Grabstätten tolerieren. 

Und wegen der Blütenpflanzen könnten Friedhöfe ein Paradies für Schmetterlinge sein. Schmetterlinge brauchen aber für die Raupen die richtigen Nahrungspflanzen. Warum wird nicht auf einem zentralen Bereich des Friedhofs auf nicht zu nährstoffreichen Boden ein Bereich für Brennnesseln angelegt? Diese Pflanze wird, wenn die nicht überdüngt ist, von viele heimischen Schmetterlingen benötigt. Gegebenenfalls könnte man Flächen mit weiteren wichtigen Nahrungspflanzen für Raupen anlegen. Der Kommunalfriedhof hat so viele freie Flächen, dass dies ohne Probleme möglich ist. Und Brennnesseln wachsen, wenn die einmal da sind von alleine, es kostet nichts. Aber die Menschen würde es erfreuen, wenn viele Tagfalter rund um unsere Friedhöfe schwirren. Dafür muss man aber auch die Raupennahrung anbieten.

Abs.
Felix Staratschek
Freiligrathstr. 2
42477 Radevormwald


  

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