Quantcast
Channel: Viertürmeblog für Radevormwald Oberberg Politik
Viewing all articles
Browse latest Browse all 1405

Facebook sperrt Facebookkonto von Radevormwalder Politikakivisten Felix Staratschek

$
0
0
"Dein Konto wurde gesperrt - For more information, or if you think your account was disabled by mistake, please visit the Help Center." 

Dieser Satz erscheint, wenn ich Facebook aufrufen will. Seit Sonntag den 15.12.19 kann ich Facebook nicht mehr öffnen. Als ich gerade dabei war, in einigen Gruppen auf eine Aktion der Wuppertaler Menschenrechtler Sarah Luzia Hassel Reusing und Volker Reusing zu teilen, zum Thema "Stoppt den Grundrechtsboykott - für die Anwendung aller Artikel des Grundgesetzes", brach der Verbindung zu Facebook plötzlich ab. 

Zunächst erschien dieser Hinweis: 
"Du kannst Facebook zurzeit nicht verwenden
Deine eingereichten Informationen werden aktuell überprüft.
Die Sicherheit unserer Community liegt uns am Herzen. Daher kannst du Facebook bis dahin nicht verwenden." 


Während ich am Sonntag die Seite verlinkte, viel mir schon auf, dass die Verlinkung nicht wie üblich funktionierte. Während normaler Weise bei Facebook der erste Link eines Beitrages in einem Linkkasten unter dem Beitrag zusammen mit einem Bild aus dem Beitrag angezeigt wird, wurde diesmal nur das Bild angezeigt, ohne dass sich ein Link durch anklicken öffnete. Deshalb habe ich zunächst mal eine Pause gemacht und den PC neu gestartet, um Fehlfunktionen auszuschließen. Da es aber nicht besser wurde, habe ich dann die Beiträge trotzdem in den Gruppen geteilt, bis Facebook mich aus der Seitennutzung ausschloss. 

 
Gedenken an die Wende in der DDR in Leipzig im Oktober 2019
"Für ein offenes Land mit freien Menschen".
Auf Facebook scheint es diese Freiheit
nicht mehr zu geben. 
 
Gründe wurden bis heute, den 18.12.19 , ca. 17 Uhr, nicht mitgeteilt. Ich habe im Facebook Help-Center Anweisungen befolgt, ein Bild hochzuladen und später eine Ausweiskopie, aber auch darauf erfolgte keine Reaktion. Laut der zunächst am Sonntag angezeigten Mitteilung erfolgte die Sperrung, weil Facebook die Sicherheit am Herzen liege. Da ist die Frage, was ist denn von meinem Konto ausgegangen, dass die Sicherheit anderer gefährdete? Wurde mein Konto gehackt und etwas verbreitet, was ich gar nicht wollte? Oder lügt sich hier Facebook in die Tasche, weil diese Zensur betreiben und das nicht zugeben wollen? 

Zwei Gründe von meiner Seite könnten meine Sperrung ausgelöst haben: 

1. Personen fühlten sich von der Petition und den dazugehörigen Videos so auf den Schlips getreten, dass diese bei Facebook meine Sperrung erwirkt haben 

oder 

2. ein islamkritischer Beitrag hat einige Leute so verärgert, dass diese meine Sperrung erwirkt haben. 

Zunächst einmal, ich bin katholisch und stehe dazu. Nicht alles in der Kirchengeschichte ist gut gelaufen und manchmal kann einen auch heute die Kirche aufregen. Aber ich habe noch nie bei Facebook mich über kirchenkritische Beiträge beschwert, auch wenn ich diese für überzogen hielt. Wenn es möglich war, habe ich eine Meinung in einem Kommentar gesagt und damit war es gut. 

Worum ging es in meinem Beitrag mit Islambezug

Am 3.12.19 berichtete die Bergische Morgenpost im Regionalteil Wermelskirchen, der auch in Hückeswagen und Radevormwald erscheint, über die Aufführung einer "Friedensmesse" im Altenberger Dom. Dazu habe ich einen Leserbrief verfasst, den ich aber nicht in der Zeitung wahrgenommen habe. Der Komponist Karl Jenkins hat in seinem Werk "The armed Man - a Mass for Peace" vor dem Kyrie den Muezinruf der Muslime platziert. Wenn er das in einem Konzerthaus aufführen lässt, ist das egal, aber im Raum einer Kirche halte ich den Gebetsruf für unangemessen. Der Islam beruft sich zwar auf Abraham - welcher leider dazu nicht mehr Stellung nehmen kann - hat aber ein ganz anderes Gottesbild als die Christen und wirft - ohne dies genau zu begründen - Juden und Christen vor, dass deren Schriften verfälscht seien und einer Korrektur durch den Koran bedürften. Und laut Koran kommt in die Hölle, wer Allah ein Wesen beigesellt. Christen glauben dass in Jesus Gott zu den Menschen kam und feiern genau das zu Weihnachten. Und weil Gott Licht in die Welt bringt, haben die Christen im Römischen Reich entschieden, dies zu feiern, wenn auf der Nordhalbkugel der Erde die Tage wieder länger und lichtreicher werden. Ich halte es deshalb für unangemessen, in einer Kirche, wo man den Mensch geworden Gott anbetet, den Gebetsruf der Religion erschallen lässt, die genau diesen Glauben für eine Todsünde hält. Das ist im Rahmen der Religionsfreiheit jeden erlaubt diesen islamischen Glauben zu haben. Aber genauso wenig, wie ich in einer Moschee ein Jesuslied anstimmen würde, passt daher der Gebetsruf "Allah ist größer" nicht in eine christliche Kirche. Denn für Muslime ist Allah auch größer als Jesus. Allah ist für Muslime auch kein Gattungsbegriff, sondern der Rufname Gottes. das führt manchmal zu Verwirrung, weil auch orientalische Christen sich angewöhnt haben, den Begriff Allah zu benutzen. Aber auch orientalische Christen und Muslime meinen jeweils etwas ganz anderes, wenn die von Allah sprechen. 

 
"Felix macht glücklich",
warb in Leipzig ein Plakat für einen Komponisten.
Aber ich versuche auch das Glück der Menschen zu mehren.
Wie soll ich da eine Gefahr für Facebook sein?
 

Um zu verhindern, dass dieser durchaus antichristlich auslegbare Gebetsruf in einer Kirche erschallt, habe ich meinen Leserbrief auch an den Erzbischof Rainer Wölki, die Kirchenzeitung und andere Adressen aktiver Christen verschickt. 

Und am Samstag den 14.12.19 habe ich nach der Friedensmesse auf Facebook gesucht und zwei Beiträge gefunden vom WDR und einem der Veranstalter, die mehrfach geteilt wurden. Ich habe dann geschaut, wer von denen, die das geteilt haben, lässt dazu Kommentare zu. Und wo das möglich war - die Anzahl war überschaubar - habe ich meinen Leserbrief gepostet. Darin sehe ich nichts verwerfliches, wer etwas auf Facebook teilt und es jedermann zur Diskussion stellt, muss auch mit kritischen Beiträgen rechnen. Auch bei mir, sowohl auf Facebook, als auch in meinem Blog, konnte jeder mich kritisieren oder Aussagen korrigieren und Zusammenhänge erläutern und klar stellen. Ich habe von niemanden die Sicherheit gefährdet, indem ich einen Leserbrief ein paar mal geteilt habe. 

Der Umgang von Facebook mit seinen Nutzern spricht Bände. Die Nutzer erhalten willkürlich Sperrungen, werden nicht über Gründe schnellstmöglich informiert und dürfen dann rätseln, wie es weiter geht. Gegen wirklich bedenkliche Leute macht Facebook jedoch nichts. Zwar sind Nacktbilder und Anzügliches auf Facebook verboten, aber es sind dort unzählige Leute unterwegs, die erotische Handlungen anbieten und damit die Facebooknutzer belästigen. Es gibt aber keine eigene Meldekategorie für diese lästigen Zeitgenossen. Das Gleiche gilt für die Kreditspamer. Da habe ich bei Facebook Leute gemeldet, die solchen Spam in Gruppen trugen und die sind noch Tagen oder Wochen auf Facebook aktiv oder mir wird mitgeteilt, man habe nichts gefunden. 

Aber ein Facebookbekannter von der Linkspartei wird für Gruppen einige Zeit blockiert, weil er angeblich zu viel schreibt. Und das ist mir schon mehrfach passiert - in letzter Zeit zum Glück nicht mehr.

Hier überzieht Facebook deutlich. Statt ein effektives Meldesystem für Sex-Anbieter und Kreditspamer zu schaffen, bevormundet Facebook die Admine der Gruppen. Denn wenn jemand etwas schreibt, was nicht in eine Gruppe passt, haben Admine alle Mittel das zu regeln. Und wer in vielen Gruppen ist, hat eben manchmal Beiträge, die thematisch auch in einen Großteil der Gruppen passen. Jede Gruppe hat eine andere Mitgliederzusammensetzung. Da ist das häufige Posten von Beiträgen kein Spam. Und wenn mal etwas gepostet wurde, was ich als Admin nicht in der Gruppe haben will, habe ich das zunächst als Kommentar mitgeteilt und nur wenn darauf nach angemessener Zeit nicht reagiert wurde, habe ich in sehr wenigen Fällen Personen aus einer Gruppe ausgeschlossen. Facebook geht genau umgekehrt vor, die schließen Facebooknutzer willkürlich aus und auf Begründungen wartet man vergebens. Und auch Gruppenadmine werden gar nicht gefragt, ob der Ausschluss von Gruppen in deren Sinne ist, vor allem wenn es sehr aktive und konstruktive Gruppenmitglieder betrifft. 

Für die zulässige und notwendige Meinungsfreiheit in einer Demokratie scheint es auf Facebook keinen Platz zu geben. Und deswegen schreibe ich das hier, um darauf hinzuweisen, dass Facebook eine sehr gefilterte Quelle ist, wo die freie Debatte oft in unnötiger und ethisch unzulässiger Weise unterbunden wird. Ich würde mich freuen, wenn viele Leute diese Zeilen hier auf Facebook verlinken. Vielleicht korrigiert der Facebook-Konzern noch sein Verhalten, kümmert sich um die wirklichen Störer auf Facebook, statt zulässige und vielleicht notwendige Debatten zu unterbinden. Oft zeigt erst die Zukunft, was notwendig ist und was nicht, zu früh Debatten zu unterbinden kann gefährliche Auswirkungen auf die Zukunft haben. 

Oder ist Facebook von irgendwelchen Interessen geleitet, so dass die mit solchen Maßnahmen versuchen die Meinungsbildung der Facebooknutzer zu beeinflussen? Von dem, was man gutes Benehmen nennt, ist die Leitung von Facebook m.E. weit entfernt. Wie sagte es noch ein franzöischer Aufklärer zu einem Katholiken: Ich teil nicht, was du hier vertrittst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es vertreten kannst.  

Viewing all articles
Browse latest Browse all 1405